Rezension zu 'Amy Gentry: Good as Gone'
- Cara Read
- 30. Mai 2018
- 2 Min. Lesezeit
>> Mit dreizehn wurde sie entführt. Acht Jahre später taucht sie unversehrt wieder auf. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Bis ihre Mutter von einem furchtbaren Verdacht gequält wird... <<
(Klappentext)

Acht Jahre nachdem ihre Tochter Julie enführt wurde, haben Tom und Anna die Hoffnung aufgegeben ihre Tochter je wieder sehen zu können. Gemeinsam mit ihrer zweiten Tochter Jane, sie damals die einzige Augenzeugin der Entführung war, bemühen sie sich ein ganz normales Leben zu führen. Dann klingelt es auf einmal an der Tür und Julie, mittlerweile einundzwanzig Jahre alt, steht vor der Tür.
Ihre Familie ist überglücklich.
Doch es dauert nicht lange, bis Anna Zweifel an der Geschichte ihrer Tochter kommen. Sie verschwindet immer öfter, lügt und lässt viele Fragen unbeantwortet. Als ihr von einem ehemaligen Polizisten neue Details zu Julies Entführungsfall zugespielt werden, kommen in ihr Zweifel auf, ob es sich bei der jungen Frau auch wirklich um ihre Tochter handelt.
>> Das Erste, was ich sehe, ist ihr helles Haar, ganz ins schmutzige rosa Licht eines Houstoner Sonnenuntergangs getaucht. Dann ihr Gesicht: fahle Haut, die sich über breiten Wangenknochen spannt und dort gerötet ist, was die dunklen Ringe unter den eingefallenen grauen Augen betont. [...] Sie kommt mir irgendwie bekannt vor, aber mir ist, als sei mein Körper völlig mit der Umgebung verschmolzen, mein Hirn so neu verkabelt, dass es blind tastenden Händen gleicht und meine Sinneseindrücke vergeblich nach Anschluss suchen. <<
(Kapitel 2, S. 24)
Jedes Kapitel besteht aus zwei Teilen: Der erste beschreibt die Gegenwart der Familie, die sich bemühen wieder zueinander zu finden, während Anna von dem schrecklichen Verdacht geplagt wird, dass es sich bei Julie gar nicht um ihre Tochter handelt. Der zweite Teil zeigt ein Stück der Vergangenheit von Julie, die so langsam Kapitel für Kapitel aufgeklärt wird; Ob es sich wirklich um Julie handelt, erfährt man beim Lesen tatsächlich erst im letzten Kapitel. Das verspricht Spannung.
Das Buch ist gut und flüssig zu lesen, die Geschichten, sowohl das Zusammenfinden der Familie als auch die Vergangenheit von Julie, sind interessant und nehmen einen mit. Die Familiendynamiken, die durch die Entführung, die jahrelange Ungewissheit und das plötzliche, unerwartet Auftauchen der Tochter hervorgebracht haben, wirkt authentisch und alles andere als eine Happy End Familie.
Ich würde es aber nicht als Thriller einordnen, denn die klassische Spannung, die bei Thrillern erweckt wird, fehlt.
Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich am Überlegen war das Buch nicht zu Ende zu lesen. Dieses lag nur daran, dass ich beim Lesen einen ziemlichen Hass auf die Figur der Julie entwickelt habe. Ich konnte nicht verstehen, wie ein Mensch so manipulativ und egoistisch das Glück einer Familie zerstören könnte.
Zum Glück habe ich nicht aufgehört zu lesen! Denn das Ende war überraschend und hat mich letztendlich überzeugt das Buch jedem weiterzuempfehlen.
Sterne 4/5




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