Rezension 'Juli Zeh: Neujahr'
- Cara Read
- 16. Nov. 2018
- 2 Min. Lesezeit
>> Sie schreit nicht nach Mama, sondern nach ihm. Jedes Mal, wenn sie seinen Namen ruft, schneidet es ihm ins Fleisch wie ein Messer. Er geht weiter, schaut sich nicht um, hört sie nicht mehr, sieht sie nicht, stürzt, steht auf, läuft. <<
(Klappentext)

Henning verbringt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Neujahr im Urlaub auf Lanzarote. Am Neujahrsmorgen beschließt er spontan seine guten Vorsätze umzusetzen und eine Radtour zu unternehmen. Mit falscher Ausrüstung und nicht vorbereitet, kämpft er sich einen Berg hinauf. Henning hat augenscheinlich die perfekte Familie, aber Angstattacken machen ihm das Leben schwer.
Als er den Pass bezwungen hat, kommt ihm eine böse Vorahnung: Er war bereits als Kind an diesem Ort. Etwas Schreckliches ist hier passiert und er sieht sich gezwungen sich mit den Erinnerungen auseinanderzusetzen.
Das Buch ist mit seinen 191 Seiten relativ kurz, es ist der Autorin aber gelungen in diesem kurzen Umfang eine wirklich gute, tief gehende Geschichte zu verpacken.
Es lässt sich zwar in kurzer Zeit durchlesen, mich hat die Geschichte aber auch noch nach Ende des Buches beschäftigt.
Die Ereignisse, die Henning und seiner kleinen Schwester Luna auf Lanzarote geschehen sind, sind erschütternd. Es ist wirklich interessant sie gemeinsam mit Henning (erneut) zu durchleben - und sie hinterlässt ein blutendes Herz.
In dem Buch lernt Henning sich als Erwachsener Mann, der seit Jahren unter unerklärlichen Angstattacken leidet, selber auf eine völlig neue Art und Weise kennen und verstehen.
Anfangs brauchte es eine Weile, bis ich mich mit der Art des Schreibens und der gewählten Formatierung anfreunden konnte, dann hat mich die Autorin aber vollkommen in ihren Bann gezogen.
Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen!
Sterne 5/5




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